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Schöne Haare

Frau schüttelt Haare - Fotohinweis: © davidf iStock.com

Haare - ein Spiegel der Gesundheit

Ursprünglich angelegt als Wärmeschutz sind die Haare gleichzeitig ein Zeichen von Gesundheit und Schönheit. Werden die Haar brüchig oder verliert man sein Haar, wird das von den Betroffenen häufig als belastend oder sogar entstellend empfunden.

Recht weit unten in der Haut entstehen die Haare in den Haarwurzeln. Dort werden die Hornzellen gebildet, aus denen das Haar besteht. Diese Hornzellen "wandern" schräg nach oben aus der Haut heraus und bilden das Haar. Jedes Haar besitzt eine Talgdrüse, die an der Haarwurzel mündet. Das Haar kann durch einen kleinen Muskel aufgerichtet werden und verfügt über Nervenfasern, die z.B. Berührungen registrieren. Dieser kleine Muskel ist auch dafür verantwortlich, dass sich die Haare z.B. bei Kälte aufrichten und sich dadurch die "Gänsehaut" bildet.

Die Haare wachsen pro Monat ungefähr einen Zentimeter. Dabei werden drei Phasen unterschieden, die jedes Haar im Laufe seines Lebens bis zu zehn Mal durchläuft: Zunächst wächst das einzelne Haar etwa zwei bis zehn Jahre lang. Daran schließt sich eine Übergangsphase von nur etwa zwei Wochen an. Abschließend geht das Haar in eine Ruhephase. Diese Phase schwankt, je nach Körperregion, zwischen drei und acht Monaten.

Insgesamt durchläuft eine gesunde Haarwurzel diesen Zyklus bis zu zehnmal, bis beim letzten Mal das Haar ausfällt. Der normale Haarverlust liegt bei täglich bis zu hundert Haaren.

An den Haarwurzeln sitzen Melanozyten, Zellen, die Pigmente (Melanin) an die entstehenden Haare abgeben. Diese Pigmente bestimmen die Art und Menge der Haarfarbe. Im Laufe des Lebens nimmt allerdings die Melaninproduktion ab und zusätzlich lagern sich vermehrt Lufteinschlüsse im Haar ein - damit wird es grau und feiner. Ob die Haare glatt, gewellt oder lockig sind, hängt vom Haarquerschnitt ab: Je runder das Haar, desto glatter ist es, und je elliptischer der Haarquerschnitt ist, desto lockiger ist das Haar.

Veränderungen der Haare

Wenn über längere Zeit schädigende Einflüsse auf das Haar einwirken, dann wird das Haar strapaziert. Färben, Dauerwellen, heißes Fönen, aber auch zu viel Sonne gehören dazu. Das Haar wirkt stumpf, glanzlos, strohig und spröde. Wer diese äußeren Einflüsse abstellen kann, hat schon einen großen Schritt in Richtung schönes Haar getan. Lassen Sie sich von Ihrem Friseur beraten.

Wenn das Haar seinen schützenden Fettfilm verliert, der es normalerweise umgibt, dann trocknet das Haar aus. Die äußere Schuppenschicht ist aufgeraut und angegriffen, das Haar verliert seine Feuchtigkeit und Elastizität. Es wirkt glanzlos und spröde und bricht leicht. Das betrifft besonders langes Haar, das dann auch der Länge nach aufbricht - splissig wird. In diesem Fall hilft nur noch ein fachkundig durchgeführter Haarschnitt und für trockenes Haar geeignete Pflegeprodukte.

Wenn die Talgdrüsen in den Haarwurzeln zu viel Fett produzieren, dann sieht das Haar fettig aus und die Frisur fällt in sich zusammen. Das passiert auch schon dann, wenn man die Haare gerade erst gewaschen hat. Als Ursachen für die übermäßige Talgproduktion kommen Stress, falsche Ernährung oder hormonelle Umstellungen in Frage. Um diese Situation in den Griff zu bekommen, helfen geeignete Pflegeprodukte. Auch eine Umstellung von Lebens- und Essgewohnheiten kann zu einer Besserung führen. Lassen Sie sich einfach in Ihrer Apotheke beraten.

Wer schuppiges Haar hat, bemerkt dies meist an dem "weißen Schnee", der sich auf der Kleidung ablegt. Er entsteht durch eine übermäßige Vermehrung der Kopfhautzellen. Äußere Einflüsse wie trockene Heizungsluft, nicht gründlich ausgespülte, falsche Haarpflegemittel oder Stress können die Kopfhaut reizen und die Schuppenbildung ankurbeln. Die übermäßige Schuppenbildung wird häufig von einem unangenehmen Juckreiz begleitet.

Kopfschuppen sind nicht nur ein rein kosmetisches Thema. Bevor allerdings übermäßige Kopfschuppen behandelt werden, müssen im ärztlichen Gespräch eine Schuppenflechte und Kontaktallergien ausgeschlossen werden.

Störungen im Haarwachstum

Das Aussehen der Haare hat einen großen Anteil am individuellen Wohlbefinden. Umso unangenehmer ist es dann, wenn das Haarwachstum beeinträchtigt ist und sogar von Außenstehenden wahrgenommen werden kann.

Wenn die Haare bleiben, nur nicht mehr schön aussehen, können Betroffene mit einer Ernährungsanpassung und geeigneten Pflegeprodukten für Besserung sorgen. Doch was tun, wenn die Haare ausfallen? Wenn über einen längeren Zeitraum mehr als hundert Haare pro Tag ausfallen? Dann ist ärztlicher Rat gefragt.

Die häufigsten Arten von Haarausfall sind:

  • Hormonell-erblicher Haarausfall (Alopecia androgenetica): Darunter leiden vor allem Männer. Die Haarwurzeln der Betroffenen reagieren empfindlich auf das Sexualhormon Testosteron - sie sterben ab, die Haare fallen aus. Unter ärztlicher Begleitung können Betroffene mit Haartransplantationen und Medikamenten gegen den Haarschwund vorgehen. Der Erfolg ist allerdings nicht in allen Fällen garantiert.
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata): Dabei entstehen kleine, kreisrunde Kahlstellen. Manchmal fallen auch komplett alle Haare aus. Die genaue Ursache für diese Form von Haarausfall ist unklar, er zählt zu den Autoimmunerkrankungen, die Aussicht auf Besserung ist gering.
  • Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa): Hier dünnen die Haare insgesamt aus. Schuld daran sind zum Beispiel Stress, Fehlernährung, eine Hormonumstellung oder die Einnahme bestimmter Medikamente, z.B. während einer Chemotherapie, wie sie bei einer Krebserkrankung eingesetzt wird. Hierbei werden die Haarwurzeln in der Regel nicht zerstört - die Haare wachsen mit der Zeit wieder nach.

Außerdem können Pilzerkrankungen oder eine Schuppenflechte die Ursache für starken Haarausfall sein. In allen Fällen ist ärztlicher Rat gefragt.

Pflege von Kopfhaut und Haaren

An den Haaren kann man sehen, wie es dem Menschen geht: Fühlt er sich schlecht oder ist eine Krankheit im Anmarsch, hängen die Haare stumpf und kraftlos herab. Ist er gesund, fit und fühlt sich wohl, zeigen sich auch die Haare von ihrer glänzenden Seite. Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle: Ab etwa 40 Jahren verändert sich das Haar - speziell bei Frauen. Die Ursache ist, dass der Körper weniger Östrogen produziert. Dadurch wird das Haar in seiner Struktur feiner, es kann sich sogar auslichten. Auch die Kopfhaut wird fettärmer und das Haar trockener. Im Folgenden haben wir für Sie ein paar Haarpflege-Tipps zusammengestellt, die das Haar gut und gesund aussehen lassen:

  • Waschen: Verwenden Sie nur Shampoos, die auf Ihren Haartyp abgestimmt sind. Lassen Sie sich von Ihrem Friseur beraten, welches für Ihr Haar die geeignete Pflege ist. Das kann sich im Laufe der Jahre durchaus ändern! Waschen Sie Ihr Haar bitte nicht zu heiß und shampoonieren Sie nur einmal - das genügt bei den normalen Umwelteinflüssen, denen wir im Alltag begegnen. Wenn Sie Ihr Haar und Ihre Kopfhaut widerstandsfähig machen wollen, spülen Sie zuletzt einmal mit kaltem Wasser nach. Das nasse Haar abschließend nicht trocken rubbeln, sondern nur in ein Handtuch wickeln und ausdrücken. Zum Trocknen und Frisieren verwenden Sie am besten einen grobzinkigen Kamm oder eine Bürste mit weit auseinander stehenden abgerundeten Borsten. Wenn Kamm oder Bürste kratzen, sollten Sie sich ein neues Exemplar beschaffen, damit Sie Ihre Kopfhaut und die Haare nicht schädigen.
  • Zusätzliche Pflege geben Sie Ihrem Haar mit speziellen Spülungen und Kuren, die auf die Haarqualität abgestimmt sind. Wichtig ist auch die Wasserqualität: Hartes Wasser lässt Haare stumpf aussehen. Dagegen helfen Shampoos mit Anti-Kalk-Formel. Tipp: Geben Sie zum letzten Spülgang einen Schuss Zitronensaft oder Essig.
  • Graue Haare können auch strahlen: Dafür können Sie einmal monatlich eine Salbeispülung machen. Dafür verwenden Sie Salbeiblätter aus dem Garten und überbrühen sie mit heißem Wasser. Lassen Sie den Sud so lange stehen, bis er ausreichend abgekühlt ist und verwenden Sie den Sud als letzten Spülgang. Im Handel gibt es auch salbeihaltige Shampoos für graues Haar.
  • Fliegendes Haar ist elektrisch aufgeladen. Die Haare stehen in alle Richtungen, die Frisur ist futsch. Hier hilft ein spezieller Balsam oder ein Gel, das sich um die störrischen Haare legt und sie in Form hält. Wenn Sie unterwegs sind, und kein Haargel zur Hand haben, hilft auch ein Klecks Handcreme als Haarbändiger, den Sie zwischen den Handflächen verreiben und sanft auf dem Kopf verstreichen.

Haare färben - am besten beim Profi

Man unterscheidet beim Färben der Haare zwei Methoden, zum einen die Färbung mit oxidativen Haarfarben, zum anderen die Tönung mit so genannten direktziehenden Farbstoffen.

Oxidative Haarfarben bestehen aus mindestens zwei Komponenten, die direkt vor der Anwendung miteinander gemischt werden müssen. Sie verändern die natürlichen Haarpigmente und geben dem Haar eine mehr oder weniger dauerhaft haltbare Farbe. Bei sehr häufigem Kontakt - wie z.B. an der Haut des Friseurs - können diese Haarfarben zu Irritationen der Haut an Händen oder Armen führen. Daher sollte der Friseur beim Färben grundsätzlich Handschuhe tragen - um die Haut zu schonen und natürlich, um die Anfärbung der Haut zu vermeiden.

Auswaschbare Haarfärbeprodukte, so genannte Direktzieher, tönen das Haar vorübergehend. Diese schon fertigen Farbstoffe lagern sich am einzelnen Haar an und ergeben zusammen mit der natürlichen Haarfarbe den neuen Farbton. Eine Farbveränderung mit diesen Colorationen ist daher nicht dauerhaft: Die äußerlich angelagerten Farbstoffe waschen sich nach sechs bis acht Haarwäschen wieder heraus. Die Colorationen sind sehr schonend für das Haar. Aber auch hier gilt: wegen einer möglichen Anfärbung der Haut oder der Fingernägel sollten Anwender stets Handschuhe tragen.

Haarfärbemittel verhalten sich gegenüber Haaren und Kopfhaut aggressiv. Sie können sogar eine Kontaktallergie auslösen. Die Empfehlung der Hersteller von Haarfärbeprodukten, einen Test zu machen, ob der Körper auf das gewählte Produkt empfindlich oder sogar allergisch reagiert, ist allerdings problematisch zu bewerten: Denn auch diese Selbsttest können zu einer Sensibilisierung beitragen und eine Allergie auslösen. Deswegen sollten Sie Veränderungen der Haarfarbe lieber vom Friseur machen lassen. Einerseits können Friseure sehr gut einschätzen, welche Haarfarbe nach der Behandlung heraus kommen. Andererseits sorgen sie dafür, dass die Färbemittel so wenig Kontakt mit der Kopfhaut wie möglich bekommen.

Schönes Haar mit ausgewogener Ernährung

Damit der Körper kräftige Haare bilden kann, die fest in der Kopfhaut verankert sind, benötigt er Baustoffe in Form von Vitaminen, Spurenelementen und Eiweiß. Ein gesunder Mensch sollte pro Tag 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht mit der Nahrung aufnehmen. Eiweißreiche Lebensmittel sind beispielsweise Fleisch, Milch, Milchprodukte, Fisch und Hülsenfrüchte. Wer sich vorwiegend fleischlos ernährt, der sollte auf Kombinationen von verschiedenen Eiweißquellen achten, die eine besonders hohe Eiweiß-Wertigkeit besitzen. Dazu zählt z.B. die Kombination aus Kartoffeln und Ei - in Norddeutschland beliebt als "Bauernfrühstück"

Für das Zellwachstum ist Folsäure ein sehr wichtiges Vitamin. Die Zufuhrempfehlungen für Erwachsene liegen bei täglich 400 Mikrogramm. Folsäure ist vor allem in grünem Blattgemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorhanden. Biotin ist Bestandteil des Eiweißstoffwechsels und damit auch an der Bildung der Eiweißstruktur des Haares beteiligt. Es ist ein wasserlösliches Vitamin, das vor allem in Milch und Milchprodukten, Eiern, Vollkornprodukten sowie Hülsenfrüchten enthalten ist. Der Biotin-Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt zwischen 30 und 60 Mikrogramm.

Außerdem ist das Spurenelement Zink für ein gesundes Haarwachstum wichtig. Es ist an der Bildung der Haarstrukturen in Form von Keratin und Kollagen beteiligt. Zinkreiche Lebensmittel sind Rindfleisch, Eier und Käse.

Ergänzend hier noch eine Liste weiterer Vitamine und Mineralstoffe, die für gesundes Haarwachstum wichtig sind:

  • Vitamin B6: ist in fast allen Lebensmitteln vorhanden, vor allem in Rinderleber, Sardinen, Huhn, unpoliertem Reis, Makrele, Schweinefleisch, Rindfleisch, Bananen, Grünkohl, Weizenvollkornbrot und Kartoffeln.
  • Vitamin A: vor allem in Leber, Vollmilch, Butter, Käse und Eiern.
  • Eisen: vor allem in Fleisch- und Fleischwaren.
  • Jod: vor allem in Fisch.

Ein Mangel an Omega-6-Fettsäuren kann zu Haarausfall führen. Omega-6-Fettsäuren sind in hochwertigen pflanzlichen Ölen, z.B. Sonnenblumen-, Maiskeim- und Sojaöl zu finden.

Wenn Sie Fragen zu gesunder und ausgewogener Ernährung haben, wenden Sie sich an Ihr IK-Präventionscenter.

Zweithaar-Versorgung bei krankheitsbedingtem Haarverlust und für Krebspatienten

Durch Verträge mit zwei bundesweiten Anbietern und vertraglichen Vereinbarungen mit den Landesinnungen der Friseure in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleistet. Um die Genehmigung der Leistung kümmert sich unser Vertragspartner. Zudem müssen IK-Versicherte keine finanzielle Vorleistung erbringen: Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen der Innovationskasse und dem Leistungserbringer.

Brauchen Sie weitere Informationen? Dann nehmen Sie bitte Kontakt zur IK auf.

Weitere Informationen

Hier haben wir Web-Adressen für Sie zusammengestellt, bei denen Sie sich rund um das Thema Gesundheit für Haut und Haar informieren können:

www.haut.de

www.gesundheit.de

Webcode: TS0005

Fotohinweis: © davidf iStock.com

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Hinweis gelesen und einverstanden.
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