Grippe

Mann mit Grippe am Handy - Fotohinweis: © LightFieldStudios iStock.com

Begriffserklärung

Sie fängt ganz plötzlich mit Fieber und Gliederschmerzen an, innerhalb von etwa zwei Stunden fühlt man sich wie völlig abgeschlagen, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und mag sich nicht mehr bewegen.

Die Grippe (Influenza) ist eine durch Viren ausgelöste Infektion der Atemwege.

Die Viren schädigen die Schleimhaut der Atemwege und ermöglichen so den Eintritt viraler Giftstoffe oder bestimmter Bakterien in den Körper.

Eine Grippe tritt gehäuft in der typischen Grippesaison von Dezember bis April auf und ist sehr ansteckend.

Die Grippeviren werden in der Regel über Tröpfcheninfektion (meist Niesen und Husten) von Mensch zu Mensch übertragen. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit liegen ein bis fünf Tage. Während dieser Zeit kann ein infizierter Mensch schon andere anstecken. Dagegen ist eine Woche nach Krankheitsbeginn die Infektionsgefahr gering.

Eine Influenza beginnt mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit, Glieder- und Kopfschmerzen und geht danach mit Husten und Schnupfen weiter. Wenn das überstanden ist, folgt die Genesungsphase, die je nach allgemeinem Gesundheitszustand auch länger als eine Woche dauern kann. Der Husten kann dabei noch länger andauern. In der Zeit kann das Immunsystem so stark geschwächt werden, dass der Körper für weitere Infektionen anfälliger wird.

Eine gewöhnliche Erkältung, grippaler Infekt genannt, wird auch durch Viren verursacht, allerdings sind die Virentypen der beiden Erkrankungen unterschiedlich. Bei einer Grippe sind die Beschwerden zudem meist stärker und setzen schneller ein als bei einer Erkältung.

Behandlung

Eine Grippe wird in erster Linie so behandelt, dass die Beschwerden gelindert werden. Dabei werden Fieber oder Schmerzen mit leichten Schmerzmitteln behandelt. Wenn der Körper durch eine Grippe stark geschwächt ist, können ihn zusätzlich Bakterien befallen. Dann können schwerwiegende Organerkrankungen wie eine Lungenentzündung die Folge sein. Bei betroffenen Patienten werden deswegen zusätzlich Antibiotika eingesetzt.

Ganz zu Beginn einer Influenza kann der Arzt noch mit einem antiviralen Medikament eingreifen. Damit werden die Grippesymptome etwas abgemildert.

Betroffene können die Genesung selbst unterstützen, wenn sie:

  • Zu Hause bleiben, Bettruhe halten und sich schonen.
  • Reichlich trinken, denn aufgrund des Fiebers verliert man viel Flüssigkeit.
  • Fiebersenkende Maßnahmen (z.B. Wadenwickel) anwenden.
  • Nicht rauchen.

Vorbeugen

Regelmäßiges Hände waschen ist die beste Vorbeugung. Denn die Grippeviren können auf jeder Türklinke und allen Gegenständen des täglichen Gebrauchs sehr lange überdauern.

Wer zusätzlich sein Immunsystem stärkt, der ist nicht so anfällig für einen grippalen Infekt oder gar eine Grippe. Und zwar mit folgenden Maßnahmen:

  • Für ausreichend Schlaf sorgen; ideal sind sieben Stunden Schlaf pro Nacht, erholsam ist zudem ein kurzes Nickerchen in der Mittagszeit.
  • Auf gesunde Ernährung achten; wer mehr Obst und Gemüse in seinen Speiseplan einbaut, bekommt mehr Vitamin C und sorgt damit für eine Stärkung des Immunsystems.
  • Auch in der dunklen Jahreszeit viel bewegen; der tägliche flotte Spaziergang von etwa 30 Minuten sorgt für eine gute Durchblutung und stärkt Herz und Kreislauf.
  • Ausreichend trinken; das befeuchtet die Schleimhäute und macht sie widerstandsfähiger gegen die winterliche trockene Heizungsluft in Innenräumen.
  • Wechselduschen anwenden oder in die Sauna gehen; das bringt den Kreislauf in Schwung.
  • Stress vermeiden; wer sich Zeit nimmt für Entspannung, entlastet damit auch sein Immunsystem.
  • Alkohol und Rauchen reduzieren, denn beides schwächt das Immunsystem.
  • Heilkräuter nutzen, z.B. Echinacea-Präparate (roter Sonnenhut) sorgen für eine Stärkung des Immunsystems.

Impfung

Um einer Grippe vorzubeugen, kann man sich impfen lassen. Der geeignete Zeitraum dafür liegt in der Zeit von September bis November. Der Impfschutz beginnt etwa zwei Wochen nach der Impfung.

Die Grippeimpfung ist normalerweise gut verträglich. Dennoch können leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen auftreten. Eine Grippeimpfung schützt nicht immer vor einer Grippe, senkt aber die Stärke der Beschwerden deutlich. Allerdings schützt sie nicht vor anderen Erkältungs-Krankheiten. Da sich die Grippe-Viren immer wieder verändern, muss die Impfung jedes Jahr aufgefrischt werden.

Menschen, die an einer Hühnereiweißallergie leiden, sollten sich nicht mit dem normalen Grippe-Impfstoff impfen lassen. Dieser kann aufgrund des Herstellungsprozesses Spuren von Hühnereiweiß enthalten. Informieren Sie unbedingt vor der Impfung Ihren Arzt bei einer solchen Allergie oder anderen Unverträglichkeiten.

Generell wird die Impfung für folgende Personengruppen (lt. STIKO - Ständige Impfkommission) empfohlen und ist für sie kostenfrei:

  • Menschen über 60 Jahre.
  • Schwangere
  • Kranke (z.B. mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten; chronische, neurologische Grundkrankheiten wie Multiple Sklerose, angeborene oder erworbene Immunschwäche oder HIV-Infektion).
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen.
  • Menschen, die mit vielen Personen in Kontakt kommen und damit einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind bzw. selbst die Infektion auf andere übertragen können. Dazu gehören Lehrer, Busfahrer, Kaufhauspersonal, medizinisches Personal, Menschen, die Tätigkeiten in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr oder Personen ausüben oder in Pflege- oder Gemeinschaftseinrichtungen leben.
  • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln (dies schützt vor problematischen Doppelinfektionen mit dem Vogelgrippe-Virus).

Besondere Hygiene notwendig?

Wenn man sich doch angesteckt hat und die Grippe im Haus ist, sind keine besonderen Hygienemaßnahmen notwendig:

  • Da Grippeviren über Tröpfcheninfektion übertragen werden, sollte man Grippekranken nicht zu nah kommen und z.B. auf die herzliche Umarmung zur Begrüßung verzichten.
  • Jeder, der mit dem Grippekranken in Kontakt gekommen ist, sollte die Hände mit warmen Wasser und Seife bzw. Waschlotion gründlich waschen. Damit ist zumindest die Übertragung von Grippeviren eingedämmt.
  • Wenn die Bettwäsche des Grippekranken stark verschwitzt ist, genügt dafür eine normale Wäsche bei 60°C. Dann werden schon alle eventuell vorhandenen Keime abgetötet.

Fotohinweis: © LightFieldStudios iStock.com

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