Pollen

Frau pustet Pusteblume - Fotohinweis: © graphicphoto PantherMedia.net

Auslöser von Allergien

Pflanzenpollen sind die häufigsten Auslöser von Allergien im Bereich der Atemwege. Blühende Pflanzen, darunter auch Gräser, haben extrem leichte und viele Pollen, die durch den Wind über weite Strecken verteilt werden. Diese winzigen Pflanzenbestandteile sind für den gesunden Organismus harmlos, werden aber für den Allergiker zu einem Problem. Fälschlicherweise werden Substanzen, in diesem Fall die Pollen, vom Immunsystem als gefährlich eingestuft. Zum vermeintlichen Schutz vor den "Eindringlingen", auch als Allergene bezeichnet, wird eine heftige Abwehrreaktion eingeleitet. Der allergische Patient reagiert aber nicht auf alle Pollen, sondern nur auf bestimmte von einer oder mehreren Pflanzen. Bei der Mehrzahl der Patienten, ungefähr die Hälfte, sind Gräserpollen die Ursache für eine allergische Reaktion. Ungefähr ein Fünftel der Betroffenen sind allergisch gegen Baumpollen, ein Viertel der Erkrankten haben Beschwerden sowohl durch Gräser- als auch durch Baumpollen. Je nach Auslöser reicht daher die Erkrankungssaison von Februar bis September!

Symptome von Pollenallergien

Symptome sind Schnupfen, Niesanfälle, die Nase juckt und brennt, die Augen sind gerötet, tränen und sind geschwollen. Setzt sich die Allergie in den tieferen Atemwegen fort spricht man vom sogenannten "Etagenwechsel". Hierbei hat sich aus dem Heuschnupfen ein allergisches Asthma entwickelt. Die Beschwerden reichen von gelegentlich auftretenden leichten Atembeschwerden über Hustenreiz, starker Husten im Anfall, bis hin zur lebensbedrohlichen Atemnot.

Ursachen von Pollenallergien

Nach Untersuchungen der Medizinischen Hochschule Hannover sind derzeit mehr als 10% der Bevölkerung in Deutschland von einer Allergie betroffen, wobei der Trend weiter nach oben geht. Als eine mögliche Ursache, die zur Entstehung einer Allergie führt, wird übertriebene Hygiene vermutet. Durch zu wenig Kontakt mit fremden Stoffen wird die körpereigene Abwehr nicht gefordert. Wie bereits erwähnt reagiert der Organismus auf ihm bekannte Stoffe plötzlich überempfindlich mit einer starken Immunreaktion. So ist auch verständlich, dass man plötzlich auf etwas allergisch reagiert, was man früher gut vertragen hat.

Behandlung bei Pollenallergien - Hyposensibilisierung

Die Behandlung von Allergien gestaltet sich oftmals schwierig, denn wie soll man dem Körper beibringen, dass der Stoff, auf welchen er überreagiert, ungefährlich ist? Werden die Symptome des Heuschnupfens so schwer, dass sie den Alltag einschränken, ist eine Hyposensibilisierung sinnvoll. Darunter versteht man die wiederholte Zufuhr des allergieauslösenden Stoffes in steigender Dosis bei einem Patienten. Auf diese Art soll der Körper langsam an den sonst allergieauslösenden Stoff gewöhnt werden. Die Therapie wird per Spritze oder auch in Form von Tropfen und Tabletten verabreicht. Entscheidend für den Erfolg ist das Durchhaltevermögen. Doch dies lohnt sich. Bereits nach wenigen Monaten berichten die meisten Patienten von einer deutlichen Besserung ihrer Beschwerden. Darüber hinaus können dem Entstehen weiterer Allergien oder einem Asthma bronchiale vorgebeugt werden. Bei der Wahl der Therapie sollte auf Zulassung und belegte Wirksamkeit geachtet werden. Eine Übersicht findet sich im Anhang der aktuellen Leitlinie auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). Bevor im Frühjahr die Beschwerden einsetzen, sollte mit einer Behandlung begonnen werden.

Tipps für Pollenallergiker

Da dieser Therapieansatz nur eingeschränkt möglich ist, steht die Vermeidung der betreffenden Pollen und die Linderung der Beschwerden im Vordergrund. Hierfür stellen wir Ihnen einige Tipps für den Kontakt mit Pollen, Wohnung und Auto und den Alltag bereit.

Tipps für Pollenallergiker

Tipps für den Kontakt mit Pollen:

Neben der symptomatischen Therapie, die die Beschwerden lindert ohne die Ursache zu beheben, können Betroffene durch bestimmte Maßnahmen im Alltag das Ausmaß der Allergie versuchen einzuschränken. Ein wesentlicher Punkt ist, den Kontakt mit den Pollen so gering wie möglich zu halten. Interessant ist, dass der Pollenflug je nach Region und Tageszeit variiert. Auf dem Land beispielsweise ist morgens zwischen drei und acht Uhr die pollenstärkste Zeit, abends hingegen ist die Pollenintensität eher gering. Nachmittags bis spätabends ist mit starkem Pollenflug in der Stadt zu rechnen. Entsprechend sollten die Lüftungszeiten eingehalten werden, abends auf dem Land, frühmorgens in der Stadt. Nach einem Regenguss sind nur wenige Pollen in der Luft, so dass jetzt ausgiebig gelüftet werden kann. Ansonsten sollte nur ganz kurz oder gar nicht gelüftet werden. Während des stärksten Pollenfluges sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Pollenschutzgitter an den Fenstern tragen dazu bei die "Pollenlast" zu verringern, so dass Blütenstaub auch bei geöffnetem Fenster draußen bleibt.

Tipps für Wohnung und Auto:

Eine weitere Möglichkeit die Wohnung möglichst pollenarm zu halten, ist die Einrichtung einer Schleuse. In diesem Raum werden alle Kleidungsstücke, auch Schuhe abgelegt, die draußen getragen werden. Optimal ist ein Raum, in dem eine Duschmöglichkeit besteht, um Pollen aus Haaren und Körper abzuspülen. Damit auch die Nacht beschwerdefrei verläuft, sollten spätestens vor dem Schlafengehen die Haare gewaschen werden. Im Übrigen sollte der Kopfkissenbezug öfter gewechselt und sich nach Möglichkeit keine draußen getragene Kleidung im Schlafzimmer befinden. Durch tägliches feuchtes Wischen wird die Menge an Pollen in der Wohnung gering gehalten. Damit die Pollen vom Boden nicht in die Luft gewirbelt werden, sollte alternativ Staub gesaugt werden. Optimal sind Geräte mit eingebauten Feinstaubfiltern, die regelmäßig gewechselt werden. Um keine Pollen herein zu bringen, sollte Wäsche zum Trocken nicht im Freien aufgehängt werden. Sollte die Autolüftung keinen Pollenfilter haben, sollte nachgerüstet werden, andernfalls ist das Ausschalten der Lüftung während der Fahrt ratsam.

Tipps für den Alltag:

Um die Reizung der Schleimhäute gering zu halten, empfiehlt es sich häufiger die Nase zu putzen und ansonsten aggressive Substanzen wie Rauch, Abgase und Staub zu vermeiden. Durch Tragen einer Brille werden die Augen geschützt. Trotz Augenjucken sollte Reiben mit den Fingern vermieden werden. Im Übrigen sollten die Hände öfter zwischendurch gewaschen werden, besonders nach Beschäftigung und Aufenthalt im Freien. Während der Hauptflugzeit der Pollen ist es ratsam, körperliche Aktivitäten in der Natur, wie Sport oder Gartenarbeit so weit wie möglich zu vermeiden. Optimal ist die Berücksichtigung der Hauptsaison des Pollenfluges bei der Urlausplanung als auch bei der Wahl des Urlaubsortes. Pollenarme Regionen sind beispielsweise das Hochgebirge und die Nordseeinseln. Um die Heuschnupfenzeit so erträglich wie möglich zu machen sollte der Organismus gestärkt werden. Genügend Schlaf und möglichst wenig Stress unterstützen die körpereigene Abwehr. Neben dem konsequenten Pollenverzicht ist das Meiden von Überlastung und Übermüdung ein wichtiger Aspekt der Beschwerdelinderung bei Heuschnupfen.

Fotohinweis: © graphicphoto PantherMedia.net

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