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Stoffwechseltyp

Alles nur Veranlagung?

Frau zeigt mit Handen ein Herz auf den Bauch - Fotohinweis © Andreas Kraus PantherMedia.net

Was unser Stoffwechseltyp mit unserem Körperbau zu tun hat

Wer das Gefühl hat, ein Stück Kuchen nur anschauen zu müssen, um zuzunehmen, sollte sich mit den Grundlagen seines Stoffwechsels auseinander setzen. Ernährungsberatungen werden von der Innovationskasse bezuschusst.

Endomorph, ektomorph und mesomorph, Kohlenhydrat- oder Proteintyp,… in Fitnessforen und der Ratgeberliteratur ist, wenn es um Körperbau und Ernährung geht, oft die Rede von verschiedenen Typen, in die sich die Menschen angeblich einteilen lassen. Nach dem Motto: Sag mir, wie du gebaut bist, und ich sage dir, wie du dich ernähren sollst, um dein Leben lang schlank zu bleiben. Dieses Schubladendenken führt jedoch häufig zu einseitigen Ernährungsempfehlungen, wie die Ernährungsberaterin Anke Geschke erklärt: "Es ist wichtig, darüber Bescheid zu wissen, wie der eigene Körper aufgebaut ist und funktioniert, und auch die eigenen Grenzen zu kennen und zu akzeptieren."

Die Diätassistentin arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der IK zusammen und hält etwa Vorträge im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, bietet aber auch individuelle Beratungen an. In diesen Gesprächen geht es oft zunächst darum, ein Bewusstsein zu schaffen für die wichtige Funktion des Körperfetts: "Beim Körperfett denken immer alle, je weniger desto besser. Unser Körper ist jedoch für einen ausgewogenen Energiehaushalt auf eine gewisse Körperfettreserve angewiesen, weswegen alle gesunden Menschen zwischen einem und achtzehn Kilogramm regulärem Körperfett haben." Ein wichtiger Unterschied ist bei der Größe dieses körpereigenen "Vorratskellers" zwischen den Geschlechtern festzustellen, denn Frauen bräuchten um schwanger zu werden mindestens eine Fettreserve von sechs Kilo. Fehlen diese, wird eine Schwangerschaft wesentlich unwahrscheinlicher.

Körperbau ist erblich

Diese Körperfettreserve ist schwerpunktmäßig in verschiedenen Körperarealen verteilt: dem Bauch, den Oberschenkeln, dem Po und um die großen Gelenke wie etwa die Schultern herum. "Die reguläre Größe und auch wo unser Körperfettlager sitzt, ist familiär veranlagt, das erben wir von unseren Vorfahren. Nicht nur unsere Eltern sind hier ausschlaggebend, eine solche Veranlagung kann auch mal ein paar Generationen überspringen. Das kennt man auch bei anderen Körpermerkmalen wie etwa bei roten Haaren", erläutert Anke Geschke. Deswegen gebe es auch solche Fälle, in denen in einer Familie, in der alle groß und schmal gebaut sind, plötzlich ein Kind mit breiten Schultern und Hüften auftauche oder anders herum.

Stoffwechsel beeinflusst Timing von Mahlzeiten

Was grundlegende Unterschiede im Stoffwechsel angeht, spricht die Ernährungsexpertin auch gerne von den "Elfen" und den "Wikingern", also von Haus aus sehr schmalen und sehr breit gebauten Menschen. Zwischen diesen beiden Extremen, die sich durch ein besonders kleines und ein besonders großes reguläres Körperfettlager auszeichnen, gibt es die volle Bandbreite von "Zwischentypen". Eine Einteilung in feste Kategorien wie eingangs beschrieben ist also nicht realitätsgetreu und auch nicht zielführend im Hinblick auf Fragen der Ernährung.

"Elfen" und "Wikinger" zeichnen sich nicht nur durch ein unterschiedlich großes Körperfettlager aus, sondern vor allem auch dadurch, dass der Stoffwechsel unterschiedlich intensiv arbeitet: Bei hageren Menschen arbeitet der Stoffwechsel intensiv, wodurch regelmäßiger Nachschub in Form von Zwischenmahlzeiten nötig wird. Diejenigen mit einem größeren Körperfettlager hingegen haben meist auch einen entspannteren Stoffwechsel und könnten so auch über längere Zeiten ohne Energienachschub auskommen. Bei ihnen "weiß" der Körper schließlich, dass noch Energievorräte in Form der Körperfettreserve vorhanden sind und gerät deswegen nicht so schnell in den Stressmodus.

Auf welche Nährstoffe sollte ich setzen?

Der Stoffwechseltyp hat nicht nur Auswirkungen auf das ideale Timing von Mahlzeiten, sondern auch auf ihre Zusammensetzung. So ist es für Menschen mit einem intensiv arbeitenden Stoffwechsel kein Problem, auch mal eine größere Portion an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Bei den "Wikingertypen" arbeitet der Stoffwechsel hingegen entspannter, und dadurch bleibt unter Umständen auch mal die eine oder andere Kalorie im Körperfettlager liegen, die zu viel ist. Dieser Effekt zeigt sich besonders stark bei den Kohlenhydraten, weil diese den Stoffwechsel eher verlangsamen. Wenn also jemand mit einem langsamen Stoffwechsel Gewicht verlieren möchte, ist es für diese Person sinnvoll, proteinreichen Lebensmitteln und Gemüse den Vorrang zu geben.

Fakt ist: Beim Thema Ernährung kann man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren und auch eine Einteilung in zwei, drei oder mehr Schubladen ist nur wenig hilfreich. Deswegen kann es für Menschen, die Probleme mit ihrem Gewicht haben, sinnvoll und nötig sein, eine individuelle Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Diese wird auf ärztliche Überweisung hin von Ökotrophologen oder Diätassistentinnen wie Anke Geschke durchgeführt. Typische Inhalte sind eine Analyse der Körperzusammensetzung, die Erstellung und Auswertung eines Ernährungsprotokolls und die Erarbeitung eines neuen Ernährungsplans. Bei Vorliegen einer ärztlichen Überweisung bezuschusst die Innovationskasse die Teilnahme an einer Ernährungsberatung. Diese kann auch App-gestützt über unseren Partner Oviva erfolgen.

#diagnosenorddeutsch: aktuelle Gesundheitsthemen

Im Rahmen von #diagnosenorddeutsch behandelt die IK Gesundheitsthemen, die für alle wichtig sind und geben Tipps, die im Alltag einfach umzusetzen sind.

 

Fotohinweis © Andreas Kraus PantherMedia.net

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