Moderne Wurzelbehandlung

Mann beißt in Möhre - Fotohinweis: © LoloStock stock.adobe.com

Letzte Chance für kranke Zähne

Eine Wurzelbehandlung kann deutlich mehr Zähne erhalten als früher. Neue Geräte, Materialien und Methoden steigern die Qualität in der Therapie. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen schützen.

Viele kennen das Problem: Plötzlich treten starke Zahnschmerzen auf. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass Bakterien weit ins Zahninnere vordringen. Reagiert der Leidtragende nicht rechtzeitig und das Übel wird zu spät behandelt, droht im schlimmsten Fall Zahnverlust.

Drohender Zahnausfall

Im Inneren jedes gesunden Zahnes befindet sich das Zahnmark, das aus Blutgefäßen und Nerven besteht. Wenn ein großes Stück des Zahnes durch einen Unfall abbricht oder wenn sich eine tiefe Karies entwickelt hat, können Bakterien ins Zahnmark eindringen und zu einer Entzündung und Zerstörung des Gewebes führen. Dieser Krankheitsprozess verursacht starke Schmerzen. Dringen die Bakterien noch weiter vor, entsteht an der Wurzelspitze eine Entzündung im umliegenden Knochen, die ohne Behandlung dazu führt, dass der Zahn sich lockert und schließlich ausfällt.

Definition einer Wurzelbehandlung

Eine Wurzelbehandlung oder Endodontie ist die Behandlung des Zahnmarks im Zahninneren, das sich anatomisch über die Zahnkrone und die Zahnwurzel erstreckt. Mit einer modernen Wurzelbehandlung kann ein Zahn, der erkrankt und bakteriell infiziert ist, noch über viele Jahre erhalten werden. Gute Erfolge hängen nicht nur vom Wissen und Können der Zahnärztin oder des Zahnarztes ab, sondern auch von dem Aufbau der Zahnwurzel, dem Entzündungsgrad und der Behandlungsmethode.

Heute gibt es kaum noch einen Zahn, der mit einer modernen Wurzelbehandlung nicht gerettet werden kann, auch wenn große Backenzähne ein oft komplexes Wurzelkanalsystem aufweisen.

Ablauf der Behandlung

Bevor der Zahnarzt den Eingriff vornimmt, klärt er über mögliche Risiken und Folgen auf. Ist der Zahnnerv noch nicht vollständig abgestorben, wird der Zahn dann zunächst örtlich betäubt. Der Zahnarzt öffnet das Zahnmark mit einem Bohrer und entfernt die Nervenfasern und Gefäße. Auch die Wurzelkanäle werden mit flexiblen, rotierenden Wurzelkanalfeilen mechanisch vom infizierten Gewebe befreit und danach mit einer desinfizierenden Lösung gespült. Auf diese Weise werden Bakterien, die sich in den Kanalwänden eingenistet haben, beseitigt.

Mit Hilfe eines Röntgenbildes oder eines modernen, computergestützten Verfahrens wird dann die jeweilige Kanallänge bestimmt, um abschließend eine möglichst bakteriendichte vollständige Füllung der Wurzelkanäle und einen kompakten Verschluss zum umliegenden Knochen hin zu erhalten. Die örtliche Betäubung sorgt dafür, dass der Patient von alldem so gut wie nichts mitbekommt.

Reicht der Eingriff nicht aus, wird die Wurzelspitze ganz entfernt. Diese Wurzelspitzenresektion ist dann oft die einzige Möglichkeit, um den Zahn zu erhalten. Bleibt auch das wirkungslos, wird der Zahn vollständig entfernt.

Bei Zahnschmerzen, die immer ein Vordringen der Bakterien weit ins Zahninnere signalisieren, ist ein schnellstmöglicher Zahnarztbesuch wichtig.

Kostenübernahme

Moderne Wurzelbehandlungen gehören nur eingeschränkt zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Normalerweise zahlen Betroffene diese Behandlungen in großen Teilen selbst. Vorstand Ralf Hermes sagt dazu: "Die IKK hat nun zusammen mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein eine exklusive Vereinbarung für ihre Versicherten abgeschlossen, die eine Qualitätsverbesserung bei der endodontischen Versorgung bedeutet."

Versicherte würden finanziell entlastet, erklärt Hermes: "Ab sofort können besondere Leistungen bei Wurzelbehandlungen an allen Zähnen mit unseren Versicherten in Schleswig-Holstein vereinbart werden, unter Verrechnung des Kassenanteils. Unsere Versicherten werden dadurch spürbar finanziell entlastet. Denn klares Ziel muss es sein, Zahnverlust und dessen Folgen, wie Implantat oder Brücke, zu vermeiden", so Hermes. Eine moderne Wurzelbehandlung an allen Zähnen können sowohl IK-Versicherte aus Schleswig-Holstein als auch Mecklenburg-Vorpommern in Anspruch nehmen.

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Fotohinweis: © Deagreez iStock.com (Heroimage Seitenkopf), © IconicBestiary iStock.com (Absatz "Definition einer Wurzelbehandlung")

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