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Osteopathie

Osteopathische Behandlung - Fotohinweis: © Wavebreakmedia iStock.com

Behandlungskonzept für alle Altersgruppen

Leben ist Bewegung: Zellen und Gewebe im menschlichen Körper sind ständig in Bewegung, und idealerweise kommunizieren Zelle und Gewebe über diese Bewegung harmonisch miteinander. Wird die Beweglichkeit einzelner Körperstrukturen wie Knochen, Muskeln oder Sehnen aber eingeschränkt, etwa durch zu langes Sitzen und eine daraus resultierende Verkürzung der Sehnen, kann das zu Schmerzen führen. Mit der sanften Heilmethode Osteopathie kann dem sinnvoll gegengesteuert werden. Aus Sicht der Osteopathie-Praktiker sind Körper, Geist, Seele, aber auch Umwelt integrierte Elemente des Systems Gesundheit. Der Ansatz ist dabei: Der Mensch ist nicht wie eine Maschine gebaut, die logisch aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzt wird, sondern verändert sich ein Leben lang als Ganzes. Bestimmt wird dieser therapeutische Ansatz im Wesentlichen durch die Arbeit an den Faszien (Bindegewebestrukturen) und einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen.

Die Osteopathie bezieht den gesamten Körper ein und hat das Ziel, mit allen Körperstrukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen, Organen und Nerven zu arbeiten. Um sich den Strukturen und dem Gewebe anzunähern, wird dabei ausschließlich mit den Händen gearbeitet: Es werden die Bänder, Gelenke, Muskeln und das Bindegewebe ertastet (palpiert), gedrückt und gelockert, dabei können viele Beschwerden sanft gelindert werden. Alle Altersgruppen können von dem Behandlungskonzept profitieren.

Ganzheitlicher Blick

Der ganzheitliche Blick beginnt bereits mit der Vorgeschichte etwaiger Beschwerden. Bei der anschließenden Suche nach den Ursachen kommen neben der herkömmlichen medizinisch-klinischen Diagnostik für die Diagnose und Behandlung vor allem die Hände zum Einsatz. Ein gut ausgebildeter Osteopath kann bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht erspüren. So können recht schnell Bewegungseinschränkungen und Spannungen aufgespürt und gelöst werden.

Normalerweise besitzt der Körper grundsätzlich die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, Störungen und Krankheiten zu erkennen und zu bekämpfen. Verliert der Körper diese Fähigkeiten, muss er wieder angeregt werden, seine Selbstheilungs- und Selbstregulationskräfte einzusetzen.

Körperstrukturen und Körperfunktionen

Die Osteopathie unterscheidet Körperstrukturen wie Knochen, Organe und Nerven und Körperfunktionen wie Durchblutung und Verdauung. Beispielsweise stört ein beschädigter, druckelastischer Knorpel im Kniegelenk die Funktion dieses Gelenks, was sich etwa durch Schmerzen und Arthrose äußert. Ebenso kann eine Fehlstellung des Kniegelenkes mit dauerhaft falscher Belastung zu einer Strukturveränderung der Knorpel oder Knochen führen. Der Osteopath versucht nun, Struktur und Funktion wieder in Einklang zu bringen. Vor diesem Hintergrund definiert er die Behandlungsziele und gestaltet einen individuellen Behandlungsplan, der zusammen mit dem Patienten anschließend umgesetzt werden kann.

Anwendungsbereiche bei der Osteopathie

Die parietale Osteopathie hat den gesamten Bewegungsapparat im Fokus. Der besteht aus den Knochen, Bindegewebestrukturen, Bändern, Sehnen und der Muskulatur. Störungen wie beispielsweise Muskelverspannungen oder Gelenk-Blockaden behandelt der Osteopath mit bestimmten Techniken und stärkt damit die Abwehrkräfte. Klassische Sportverletzungen wie etwa ein Tennis-Ellenbogen oder eine Reizung der Achillessehne fallen unter die Behandlungsmöglichkeiten in der parietalen Osteopathie.

In der viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe des Brust-, Bauch- und Beckenraums und ihre haltgebenden Strukturen behandelt. Die Organe haben eine spezifische Eigenbewegung. Verklebungen oder Verwachsungen, aber auch emotionale Schocks können zu Bewegungseinschränkungen und damit zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Typische Symptome in diesem Bereich sind etwa Menstruationsbeschwerden, Reizdarm oder Verdauungsbeschwerden, aber auch die Geburtsvorbereitung und -nachsorge kann durch die viszerale Osteopathie unterstützt werden.

Die craniosakrale Osteopathie behandelt vorrangig den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule, das Kreuzbein und das Nervensystem. Störungen in diesen Bereichen werden mit sanften Techniken behoben, so dass die Strukturen wieder ins Gleichgewicht kommen. So können etwa Patienten mit Wirbelblockaden und daraus resultierenden Rückenschmerzen von einer Behandlung durch den Osteopathen profitieren.

Die fasziale Osteopathie behandelt das Bindegewebe. Auch hier können durch Ertasten und Befunden der Faszienstrukturen und deren Bewegungsmöglichkeiten mit speziellen Techniken die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

Auch Babys, Kleinkinder und Kinder können osteopathisch behandelt werden. Und bei Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen oder Beckenschiefstand kann auch die osteopathische Behandlung des Kiefergelenks (ATM) weiterhelfen, da das weit verbreitete nächtliche Zähneknirschen zu zahlreichen Verspannungen auch im restlichen Körper führen kann.

Zuschuss durch die Krankenkasse

Osteopathie darf in Deutschland nach einem Urteil des OLG Düsseldorf nur von Ärzten, staatlich anerkannten Heilpraktikern oder Physiotherapeuten mit Zusatzqualifikation (staatlich anerkannte Heilpraktikerprüfung und Osteopathie-Ausbildung) ausgeübt werden.

Die osteopathische Behandlungsform ist grundsätzlich keine Kassenleistung, aber einige Krankenkassen zahlen Zuschüsse.

#diagnosenorddeutsch: aktuelle Gesundheitsthemen

Im Rahmen von #diagnosenorddeutsch behandelt die IK Gesundheitsthemen, die für alle wichtig sind und geben Tipps, die im Alltag einfach umzusetzen sind.

 

Fotohinweis: © Wavebreakmedia iStock.com

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