Dezentral, zeitungebunden und leicht in den Alltag zu integrieren: DigiMoveMe und Gesuna@work sind Beispiele für erfolgreiche, digitale Gesundheitsprävention.

Gesundheit ist der Dreh- und Angelpunkt des Lebens. Nur wenn Körper und Seele im Einklang sind, ist der Körper zu guten Leistungen fähig. Nachweislich sind Themen wie Bewegungsmangel, Stress oder falsche Ernährungsgewohnheiten aber nach wie vor nicht ausreichend im Bewusstsein junger Menschen in Deutschland verankert. Digitale Angebote zur dezentralen Gesundheitsvorsorge können gerade hier für attraktive Abhilfe und lohnende Verhaltensveränderungen sorgen.

Digitale Gesundheitsprävention in Form von Apps und Projekten ist leicht in den Alltag integrierbar, bündelt Inhalte, Wissen und gibt spielerisch Anreize. Zwei Beispiele sind die Projekte "DigiMoveMe" und "Gesuna@work", die in Zusammenarbeit der Krankenkasse Die IK mit dem mecklenburgischen Projektträger Virtus Institut für neue Lehr- und Lernmethoden entstanden sind. Hier werden die Themen auf vielfältige Weise behandelt und eine erfolgreiche Teilnahme am Programm mit Gutscheinen und Bar-Boni belohnt.

Bei der digitalen Gesundheitsförderung kann jeder teilnehmen und attraktive Preise absahnen. IK-Versicherte erhalten bei erfolgreicher Teilnahme zusätzlich einen Bonus in Form einer Barauszahlung in Höhe von 50 Euro.

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung tragen maßgeblich zur Gesundheit bei, daran ändert sich auch mit zunehmender Digitalisierung nichts.

Doch obwohl Fitnesshype und zahlreiche Trackingapps auf dem Digitalmarkt suggerieren, dass sich nun alle mehr bewegen, ist dem nicht so. Das zeigen nicht nur aktuelle Gesundheitsstudien, sondern auch eine Feldstudie der IK, die 2019 mit Jugendlichen an Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wurde.

Übergewicht und Adipositas (starkes Übergewicht) seien in Deutschland generell ein ernst zu nehmendes Problem, schreibt auch das Bundesgesundheitsministerium.

Nicht erst Corona und die damit einhergehenden Schließungen zahlreicher Fitnessstudios und Sportclubs haben gezeigt, dass sich die Digitalisierung auch in Sachen Gesundheit auszahlt. Wichtiges Fachwissen, Kalorienrechner, Entspannungstechniken und der persönliche Sport- und Ernährungscoach passen jetzt in eine Hosentasche, komprimiert auf dem Smartphone oder anderen mobilen Endgeräten.

Resilienz bei Alltagsstress erhöhen und eine gesunde Lebensweise stärken, genau hier docken die Projekte "DigiMoveMe" und "Gesuna@work" an. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die betriebliche Gesundheitsvorsorge von Fachkräften gesetzt, von der auch Arbeitgeber im Norden profitieren.

Ein körperlich aktiver Lebensstil verbessert die Gesundheit. Auszubildende sind somit motivierter und werden weniger krank. Bei erfolgreicher Teilnahme gibt es außerdem Bonuszahlungen von der IK: für den Auszubildenden und seinen Arbeitgeber!

Gemeinsam mit der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und dem Projektträger Virtus e.V. überlegte sich die Innovationskasse also zunächst, wie die Gesundheit Auszubildender branchenspezifisch gestärkt werden kann. Im Vorwege wurden mit Auszubildenden Workshops in drei Berufsschulen durchgeführt.

"Die Einschätzungen der Jugendlichen bildeten die Basis für die neue App. Sie bietet Azubis Antworten und vielfältige Hilfestellungen an, um mit Problemen wie Bewegungsmangel oder Prüfungsstress besser klarzukommen." Ralf Hermes, Vorstand der Innovationskasse.

Zudem gaben die Workshops Aufschluss darüber, welche Medien die Auszubildenden vorrangig nutzen, erklärt Nadja Arp von Virtus e.V. Die Video-Plattform YouTube zusammen mit dem Internet allgemein standen in der Befragung an vorderster Stelle. Das spiegele sich auch in aktuellen Studien wieder, wie zum Beispiel der "Reuters Institute Digital News Report 2019" vom Leibniz-Institut für Medienforschung des Hans-Bredow-Instituts, so Arp.

Der Mittagssnack muss nicht das Croissant vom Bäcker oder der Burger aus der Caféteria nebenan sein, es geht günstiger und vor allem auch gesünder. Wie mit nur drei Euro gesunde und leckere Snacks zubereitet werden können, wird zum Beispiel im Video auf "DigiMoveMe" gezeigt. Hier geht es um Konsumgewohnheiten und Anregungen, diese zu durchbrechen oder zu hinterfragen, erklärt Nadja Arp.

Ein Highlight der Produktion sei ein sechsteiliger Podcast zum Thema Prüfungsstress. Diesen hat normalerweise jeder irgendwann einmal, egal, ob es um berufliche Gespräche, tatsächliche Prüfungen oder schwierige Lebenssituationen ginge.

Wie beispielsweise der Boxsport gegen Stress helfen kann, zeigt der mehrfache Thaiboxweltmeister Rateb Hatahet aus Rostock im Rahmen des Projekts in mehreren YouTube-Videos. Die Übungen sind leicht zu jeder Zeit und an jedem Ort durchführbar.

Ob mit dem Hören von Podcasts oder Entspannungsmusik, dem Lösen von Wissensquizzen, der Teilnahme an digitalen Workouts oder mit gesunden Rezepten, überall sammeln Teilnehmer Punkte und haben die Chance auf Gewinne. IK-Versicherte erhalten ab 360 Punkten einen Barbonus von 50 Euro. Macht der Arbeitgeber mit, erhält dieser ebenfalls 50 Euro.

Jede Berufsbranche bringt eine besondere Belastung mit sich. So haben Büroangestellte häufiger Rückenprobleme und mit Kurzsichtigkeit zu kämpfen als ein Maurer, der durch seinen Beruf andere gesundheitliche Herausforderungen hat. Gesuna@work wurde ursprünglich für Handwerker entwickelt. Übersichtlich, digital und einfach abzurufen soll das Programm sich individuell an den jeweiligen Beruf anpassen. So wird nach Eingabe der Daten beispielsweise der Kalorienbedarf für einen Tag ermittelt und es werden passende Übungen zur Kompensation eventueller einseitiger Belastungen vorgeschlagen.

In Kombination mit Ernährungs- und Rezepttipps sammelt auch hier der Teilnehmer Bonuspunkte und kann bei erfolgreicher Teilnahme als IK-Versicherter einen 50-Euro-Bonus erhalten. Bisher haben bereits 2.500 Teilnehmer den Bonus erhalten.

Schon gewusst? Unterstützt werden IK-Versicherte auch bei Präventionskursen mit bis zu 50 Euro pro Jahr.

Doch auch mit den Chancen der digitalen Gesundheitsvorsorge müssen Menschen selbstständig ein Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil entwickeln. Erst wenn das geschehen ist, stoßen die umfassenden digitalen Angebote auf fruchtbaren Boden und können mit Belohnungen monetärer Art oder auch in Form von Sachpreisen gute Anreize schaffen. Was sich aber sicher abzeichnet: Die Digitalisierung und die damit verbundene breite Palette an technischen Möglichkeiten macht nicht nur krank, sondern eben auch gesund.

Im Rahmen von #diagnosenorddeutsch behandelt die IK Gesundheitsthemen, die für alle wichtig sind und geben Tipps, die im Alltag einfach umzusetzen sind.

Fotohinweis: © stockfour iStock.com