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Was ist BPA

Essen in der Mikrowelle - Fotohinweis: © goffkein PantherMedia.net

Überall kann man es lesen, oft steht es auf Geschirr oder Trinkflaschen: BPA-frei. Doch was ist BPA? Wo ist BPA drin, welche Auswirkungen hat es auf den Körper und ist es gefährlich?

BPA ist die Abkürzung für Bisphenol A. Es ist eine Industriechemikalie, die zur Herstellung von Kunststoffen und Lacken verwendet wird. Im Besonderen findet man sie in Plastikgeschirr, Trinkflaschen, Thermokassenbons, Spielzeug und bei der Innenbeschichtung von Konserven. Hauptsächlich wird dieser Stoff genutzt, damit Kunststoffgegenstände härter und belastbarer werden. Doch das enthaltene BPA kann sich herauslösen und bei Kontakt mit Lebensmitteln in das Essen oder in die Getränke übergehen. Hierzu reicht es aus, wenn beispielsweise Essen in der Mikrowelle erwärmt oder ein heißer Tee oder Kaffee in der Trinkflasche aufgebrüht wird. Auch wenn Trinkflaschen lange in der Sonne stehen oder im warmen Auto gelagert werden, kann sich der Stoff herauslösen. Selbst beim Abwaschen mit heißem Wasser kann das passieren.

Wie wirkt BPA?

Der Vorsitzende des Apothekerverbandes MV, Axel Pudimat, bezeichnet BPA auch als ein Umwelthormon, welches bereits in kleinsten Mengen Einfluss auf das Hormonsystem des Menschen haben kann: "So steht der Stoff in Verdacht, Leber und Niere zu schädigen und eine verfrühte Pubertät auszulösen. In Studien wurden zudem Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel gezeigt, weswegen BPA auch in Verbindung mit der Entstehung von Adipositas genannt wird."

BPA wird in Studien auch als eine mögliche Ursache für die vermehrte Entstehung von Kreidezähnen beschrieben, welche einen deutlicheren weicheren Zahnschmelz aufweisen und daher auch anfälliger für Karies sind. So stufte die European Chemicals Agency den Stoff 2017 als besonders Besorgnis erregend ein.

Vorsorgeprinzip in Europa

In Europa herrscht ein Vorsorgeprinzip, so dass der Einsatz von potentiell gefährlichen Stoffen, anders als etwa in den USA, gesetzlich reguliert werden kann. So wurde BPA bereits in Baby- und Kleinkindflaschen verboten. Der Grenzwert für die täglich tolerierbare Aufnahme von BPA wurde auf weniger als ein Zehntel des ursprünglichen Werts reduziert. Auch dafür, wie viel BPA maximal aus dem Produkt in Lebensmittel übergehen darf, wurde ein Grenzwert festgelegt. Die Grenzwerte bieten somit schon einen guten Schutz vor langwierigen Folgen von BPA, aber vielen Umwelt- und Verbraucherschützern gehen die gesetzlichen Regelungen noch nicht weit genug. Sie fordern ein Verbot der Chemikalie in Deutschland. Deshalb wurden neue Studien in Auftrag gegeben, die den Einfluss von BPA auf den menschlichen Körper weitergehend untersuchen sollen.

Jugendliche besonders berücksichtigen!

Bis neue Ergebnisse vorliegen, gilt die Empfehlung von Experten, den Konsum von Lebensmitteln aus BPA-haltigen Behältnissen vorsorglich zu reduzieren. Axel Pudimat ergänzt: "Dies trifft im Besonderen auch auf die Jugendlichen zu. Produkte für Säuglinge und Kleinkinder sind bereits gesetzlich reglementiert. Jugendliche sind mit der Pubertät und dem wachsenden Körper aber ebenfalls leichter anfällig für Stoffe, die in das Hormonsystem eingreifen können, als Erwachsene."

Wie kann das Risiko gesenkt werden?

Die Experten der Innovationskasse empfehlen beispielsweise, Speisen nicht in der Konserve selbst zu erhitzten, wie es oft bei Camping und Festivals zu sehen ist. Hierfür sollte lieber ein Topf genutzt werden. Zudem sollten Glaskonserven den Blechkonserven vorgezogen werden. Viele Hersteller stellen bereits ihre Produktion von Kunststoffgeschirr um, so dass diese BPA-frei sind. Diese sollten bevorzugt verwendet werden. Auch sollte bei Kunststoffgeschirr immer darauf geachtet werden, dass es für den Gebrauch in der Mikrowelle und im Umgang mit heißen Speisen und Getränken auch genutzt werden darf. Andernfalls könnten sich diverse Weichmacher herauslösen.

Besonders in der Schule und beim Sport hat sich die wiederverwendbare Trinkflasche mittlerweile durchgesetzt. Sie bietet neben einem trendigen Design auch die Möglichkeit, umweltbewusst Ressourcen und Energie zu sparen, anstatt Einmal- oder Mehrweg-PET Flaschen zu verwenden. Alternativen wie Glasflaschen sind durch ihr Gewicht und Zerbrechlichkeit für die Aktivitäten bei Jugendlichen oft ungeeignet. Hier sollte ebenfalls auf eine BPA-freie Trinkflasche umgestellt werden.

Vorsorgemöglichkeiten nutzen!

Weiterhin können Eltern und Jugendliche die Möglichkeit zu den Vorsorgeuntersuchungen nutzen. Die U-Untersuchungen decken das Baby- und Kleinkindalter ab und sind weitreichend bekannt. Mit der weniger bekannten J1 -Untersuchung steht ein weiterer Gesundheitscheck im Jugendalter von 12-14 Jahren an. Neben allgemeinen Parametern und dem Impfstatus werden auch die Organe, das Blut- und das Skelettsystem untersucht. Dadurch können mögliche Veränderungen und Krankheiten früh erkannt und behandelt werden. Darüber hinaus stehen auch die schulische, seelische und sexuelle Entwicklung im Mittelpunkt. In dieser Untersuchung besteht die Möglichkeit, sich individuell und vertraulich beraten zu lassen. Die IK übernimmt hierfür die Kosten. Die Krankenkasse empfiehlt darüber hinaus, regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung zu gehen, denn bei stetig steigenden Anteilen von Kreidezähnen bei Kindern und Jugendlichen müssen diese sorgfältig behandelt und gepflegt werden. Der Zahnarzt kann bei der halbjährlichen Untersuchung den Zustand der Zähne im Blick behalten und Tipps zur Pflege geben. Im Rahmen des Bonusprogrammes der Innovationskasse können Kinder und Jugendliche hierfür auch noch 60 Euro jährlich erhalten!

#diagnosenorddeutsch: aktuelle Gesundheitsthemen

Im Rahmen von #diagnosenorddeutsch behandelt die IK Gesundheitsthemen, die für alle wichtig sind und geben Tipps, die im Alltag einfach umzusetzen sind.

 

Fotohinweis: © goffkein PantherMedia.net

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